Donnerstag, 21. Januar 2010

Keine Angst vor dem Abhören


Der iranische Polizeichef droht dem Volk: "Wir werden die Emails kontrollieren." Er will damit wahrscheinlich den Organisatoren der Demonstrationen Angst einjagen. Der Gedanke "wenn es keine Organisatoren gibt, wird auch niemand auf die Straße gehen" klingt zunächst rational. Ist er aber nicht: Die Organisatoren sind gleichzeitig die Demonstranten. Das merkt man, wenn man ein paar Videos von den Demonstrationen der grünen Bewegung, die auf dieser Seite reichlich vorhanden sind, anschaut. Man könnte sagen, die Demonstranten seien mit Handys bewaffnet. Manche von ihnen stellen sie ins Netz und gehen zurück auf die Straße.

Die Anhänger der grünen Bewegung wurden geschlagen, verhaftet, gefoltert, getötet und sogar vergewaltigt. Ihre Präsenz auf den Straßen Irans wurde aber dadurch nicht kleiner. Vielmehr sind die iranischen Sicherheitskräfte geschwächt. Manche von ihnen fliehen ins Ausland, manche sind im Iran auf der Flucht. Diplomaten der Islamischen Republik beugen sich langsam dem Volk. Der prominenteste Diplomat, Heydari, früherer iranischer Botschafter in Norwegen und vor kurzem zurückgetreten, sagte, dass im Außenministerium der Putschregierung die meisten Mitarbeiter gegen das Regime seien.

Was war aber die Reaktion der grünen Bewegung auf diese Drohung? Die meisten haben sie ignoriert. Diejenigen, die sie nicht ignorierten, meinten: "Lass uns so viele Email-Accounts eröffnen und von jedem Account so viele Emails schreiben, bis wir irgendwann auffallen. Sie kontrollierten uns doch die ganze Zeit. Und sie wissen, dass wir Millionen von Menschen sind. Sie wissen, dass sie nichts mehr machen können."

Wenn der Polizeichef Irans so etwas sagt, wird man sich denken, dass er Angst hat, dass er ohnmächtig ist.

1 Kommentar:

  1. It was rather interesting for me to read this post. Thanks the author for it. I like such topics and everything connected to this matter. I would like to read a bit more soon.

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