Sonntag, 22. Mai 2011

"Ich will weder Blutgeld noch Vergeltung, lassen sie die politischen Gefangenen frei"


Als ich das folgende Interview las, war ich sprachlos. Sprachlos vor so viel Menschlichkeit. Es gibt ein paar sehr wichtige Neuigkeiten, die ich hoffentlich bald hier schreiben werde, aber dieses Interview hatte für mich eine besondere Priorität. Diese Worte waren mir wichtiger als jede Nachricht. Lesen sie selbst, ich bin sprachlos ...


[Übersetzung] Mostafa Karim-Beigi مصطفی کریم بیگی ist ein Todesopfer der Straßenproteste von Ashura 2009. Seine Mutter sagte in einem Interview mit der Webseite Jaras:

"Wir wollten nicht einmal Vergeltung, aber nach so viel Zeit hat uns noch niemand gesagt wer der Mörder meines Sohnes ist. Ich wünschte, dass Menschenrechtsorganisationen nicht nur den Namen vom Menschen mit sich tragen. Sie sollten ihre Vertreter in den Iran schicken, um die Rechte der Jugendlichen, die unbewaffnet protestierten und mit Waffen getötet und verhaftet wurden, zu verteidigen, ."
"Ich habe einen Mostafa verloren, aber fand viele neue Mostafas, die in Ecken von Gefängnissen sitzen. Alle junge Menschen, die getötet wurden sind wie meine eigenen Söhne, die die im Gefängnis sind, gehen den Weg wie mein Sohn und wollen, dass das Blut unserer Söhne nicht verschwendet wird. Deswegen, als uns und vielen anderen Todesopfer nach den Wahlen gesagt wurde: Kommt und nehmt Blutgeld, sagte ich, das Blut meines Kindes ist mehr wert als diese Gelder. Das Blutgeld meines Kindes ist die Freiheit meiner anderen Kinder, die im Gefängnis sind."
"Ich habe mein Kind verloren und werde diesen Schmerz bis in den Tod in der Brust mit mir tragen, aber ich kann es nicht mehr aushalten, dass andere Mütter auf ihre Kinder [die im Gefängnis sind] warten müssen."
 [...]
"Ich lebe in der Hoffnung und denke, dass eines Tages das Blut unserer Kinder in Schreie umgewandelt wird, weil mein eigener Sohn selbst für das Blut anderer auf die Straße ging, die an den vorherigen Tagen auf die Straßen gingen und starben. Als ich mir Sorgen um ihn machte, sagte er, dieses Blut muss vergossen werden, damit wir Freiheit erreichen können".
[...]
"Ich hatte einen Sohn und habe jetzt eine Tochter. Meinen Sohn haben sie nur wegen eines Protests getötet. Dann, damit wir nicht reden, haben sie uns angedroht, dass wir eine junge Tochter haben. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Sie sollen kommen und mich töten, meine Tochter töten, ihren Vater auch töten. Werden dann alle Probleme gelöst? Sie sollen alle Protestierenden im Iran töten; werden dann die Probleme gelöst? Werden Probleme durchs Töten gelöst? Warum immer Krieg? Warum nicht reden? Sie haben die Gefängnisse voll gestopft. Ich habe überall gesagt, das Blutgeld meines Kindes ist die Freiheit der politischen Gefangenen. Ich habe viele Jungen und Mädchen gefunden, die für gleichen Ziele wie Mostafa verhaftet wurden. Kinder, die für das Weitergehen des Weges von Menschen wie Neda, Sohrab, Ashkan, Ahmad Nejati-Kargar, Shabnam, Amir Javadi-Far, Mohammad Mokhtari und vielen andere im Gefängnis sind."
"Bitte schreiben Sie in meinem Namen, dass die Mütter von Mostafas die Freiheit der verhafteten Jungen und Mädchen wollen. Denn ich weiß, der Wunsch aller trauernden Mütter ist die Freiheit für politische Gefangene."
Sie erzählt weiter:
" ... Töten sie auch ihre eigenen Kinder, wenn sie protestieren? Haben sie nicht gedacht, dieser Junge hat eine Mutter, die auf ihn wartet? Haben sie nicht gedacht, er hat eine Schwester, die für immer warten wird? ..."
Quelle (pers.): http://masihalinejad.com/?p=3638

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen