Hintergrund
In der Sendung sagt Frau Ashtianis Sohn, dass er auf den Ratschlag von Frau Mina Ahadi, Menschenrechtsaktivistin, hin Herr Mostafaei als Anwalt für seine Mutter beauftragte. "Mostafaeis Arbeit war nicht erfolgreich, sondern eher negativ". Die Stimme der deutschen Journalisten hört man nicht. Zu hören ist nur die scheinbar übersetzte Stimme eines Sprechers. "Ich hatte keine Informationen über den Fall, aber Frau Ahadi wusste Bescheid und hat mich in den Iran geschickt, da meine Festnahme ihr zu Bekanntheit verhelfen sollte" [1] und "Ich gebe zu, dass ich einen Fehler gemacht habe, da ich keine Informationen über den Fall hatte und von Frau Ahadi ausgenutzt wurde." [2] Frau Ahadi kennt natürlich die Sendung Zwanzig-Dreißig. Sie weiß, dass solche Geständnisse unter Druck entstehen, deshalb verteidigt sie die Journalisten.
"Zuschauer" von Mana Neyestani
Spätestens durch den Fall von Frau Ashtiani haben wir gelernt, dass wir das Leben der Menschen retten können, dass es sich lohnt, Staaten wie den Iran wegen Menschenrechtsverletzungen auf zivilem Wege unter Druck zu setzen, indem man solche Fälle publik macht. Auch aus diesem Grunde sind die beiden deutschen Journalisten in den Iran gereist und haben ihr Leben riskiert. Doch liest man hin und wieder merkwürdige Kommentare wie "Was haben die Deutschen in Iran verloren", die sagen wollen, es gehe "uns Deutschen" doch nichts an. Sie vergessen, dass es sich um Menschenrechte und Menschenleben handelt und nicht um die Wirtschaftspolitik eines Landes. Und das geht alle Menschen an, die Respekt vor der Menschenwürde haben. Wie sagte Saadi so schön:
Human beings are members of a whole
In creation of one essence and soul
If one member is afflicted with pain
Other members uneasy will remain.
Fußnote:
1), 2) Übersetzung übernommen aus Taz
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Die Zeit: Iran führt inhaftierte Deutsche im Fernsehen vor
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