Julias Blog - 12. November 2012 – Eintrag aus der Facebook Seite von Reza Khandan, dem Ehemann der seit 27 Tagen im Hungerstreik befindlichen inhaftierten Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh, die derzeit im Geheimdiensttrakt 209 des Evin-Gefängnisses in Einzelhaft sitzt.
“Als Nima heute nach dem Besuch bei seiner Mutter wieder herauskam, wischte er sich als erstes den Kuss seiner Mutter von der Wange und sagte zu mir: ‘Mama hat gesagt, ich soll diesen Kuss aufheben und dir geben, wenn ich wieder draußen bin.’
Nach dem, was gestern passierte, haben sie uns vom Gefängnis aus gestern Abend angerufen und gesagt, wir sollten die Kinder hinbringen, sie könnten Nasrin besuchen. Die Kinder durften ihre Mutter ein paar Minuten lang an sehen, an einem anderen Ort als dem üblichen Besucherbereich und im Beisein von Sicherheitskräften. Die Kinder haben ihrer Mutter von der Schule erzählt, von den Hausaufgaben und was sie sonst so machen.
Leider durfte keiner von uns die Kinder zu Nasrin begleiten. Wir wurden nicht einmal mit ihnen ins Gefängnis hineingelassen, um uns zu vergewissern, dass sie von den Wachen am Eingang durchgelassen wurden.
Nasrins Hungerstreik geht weiter.”
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